Im vorigen Jahrhundert, als die Kutsche die einzige Fahrverbindung zwischen den Orten war, hatte der Kutscher. der zwischen Alf und Bad Bertrich seinen Dienst versah. folgendes Erlebnis:
Morgens in aller Frühe von Bad Bertrich kommend. sah er unterwegs eine, wie ihm schien, leblose Gestalt im Straßengraben liegen. Dem Anschein nach zu urteilen, handelte es sich um einen Mann. der dem Alkohol reichlich zugesprochen und daher seinen Heimweg nicht mehr geschafft hatte. Es war sehr kalt und um ihn zu retten, lud der Kutscher ihn vorerst mal auf seinen Wagen. Beim Weiterfahren überlegte er nun, wo er ihn wohl am besten unterbringen könne. Inzwischen war er in Alf-Fabrik in der Nähe der Remy'schen Eisenwerke angekommen, da kam ihm der rettende Einfall. Er brachte ihn kurzerhand dorthin zum Aufwärmen und Ausnüchtern. Als nun der Zecher nach geraumer Zeit seine Augen aufschlug. das Feuer und die Gestalten, die mit Hämmern hantierten, sah, wähnte er sich wahrscheinlich in der Hölle, wie sein entsetzter Ausspruch zeigt: „Lewer Herr Däiwel, dod mir näist, äich woar besoff. wie äich gestorwe säi."
Ob ihm dieser Schock beim späteren Alkoholgenuß eine heilsame Lehre war, ist nicht bekannt.
Veröffentlicht im Heimatjahrbuch Cochem-Zell 1997